Von Waldwichteln und Baumdrachen Teil 5
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Es dauerte nicht lange und der Baumdrachen war mit Danny auf dem Rücken am Ziel angekommen. Alle vom Goldlärchenstamm hatten sich auf dem Waldboden vor ihrem Baum versammelt. Aber nur einige wenige saßen in einem großen Kreis zusammen. Sie trugen festliche Kleider und unglaubliche Hüte. Und genau in der Mitte, da landete der Baumdrachen. Danny hüpfte von seinem Rücken herunter und Mù begrüßte ihn freudig. „Du darfst mit uns im magischen Kreis sitzen“, erklärte er. „Wir hüpfen dann zu den Trommeln mal auf und nieder.“ Danny setzte sich neben seinen Freund und schaute sich um. Plötzlich erschrak er. Zwei riesige rote, merkwürdig aussehende Wesen kamen auf ihn zu. Der Kleine rutschte gleich einige Zentimeter zurück. „Nur keine Angst!“ meinte Mù. „Das sind nur der große Häuptling und der große Weise. Sie tragen Masken!“ Erst jetzt bemerkte Danny, dass diese roten „Gesichter“, die ja Masken waren, ganz genauso wie die Rückenzeichnung der Feuerwanzen aussahen. Der Häuptling und der große Weise gaben Danny die Hand. Dann setzten sie sich neben ihn. Ein junges Waldwichtelmädchen kam nun angehüpft und brachte einen Becher mit einer roten Flüssigkeit. Der Becher wurde im Kreis herumgereicht und jeder trank einen Schluck. „Hm, leckerer Erdbeersaft!“ dachte Danny und leckte sich über die Lippen. Der Häuptling hob die Arme und die Trommler, die in den hinteren Reihen der Zuschauer saßen, begannen mit ihrer Arbeit. Emsig schlugen sie ihre Trommeln und das Volk der Goldlärchenwichtel sang dazu. „Mù-lóng, Mù-lóng,…“ Zuerst war der Rhythmus noch langsam, aber von Minute zu Minute wurde er schneller. Danny und die anderen im Kreis, hüpften immer schneller und immer höher. Mal im Kreis herum und mal auf der Stelle. Dann, nach fast einer Stunde, fassten sich die Wichtel bei den Händen und verharrten in ihrer Position. Nun hatte Danny das Gefühl zu fliegen. Immer höher und immer weiter. Er schloss seine Augen und konnte mit einem Mal wunderbare Bilder sehen. Er träumte! Und das obwohl er nicht im Bett lag und schlief. Zuerst sah er in seinem Traum unzählige Baumdrachen im Himmel umherfliegen. Dann näherten sich diese den Bäumen. Vögel saßen darauf und sie hüpften im selben Rhythmus wie die Drachen um die Bäume flogen, von Ast zu Ast. Kurz darauf teilten sie sich auf. Jeder Baumdrache flog zu einem Vogel und als sich ihre Nasen- und Schnabelspitzen berührten, verschmolzen sie regelrecht miteinander in einem Meer aus Farben. Dann erwachte Danny und schaute sich um. Er befand sich noch immer in seinem Heimatwald, zusammen mit den Goldlärchenwichteln. Allerdings stand die Sonne inzwischen sehr hoch. Es musste schon Mittagszeit sein – somit hatte der Traum einige Stunden gedauert! Mù und die anderen erwachten nun ebenfalls. Sie sprangen auf und riefen: „Gesegnet seien die Baumdrachen, sie haben uns zu unseren fliegenden Vorfahren gebracht. Nun wissen wir, wie wir uns schöne Hütten bauen können.“ „Ja, und wie man die tollen Farben zusammenmischen kann.“ In ihrem Traum hatten die Vögel mit ihnen gesprochen. Und nun wussten die Goldlärchenwichtel wie man Hütten baut, in denen man sicher und gut aufgehoben ist. Wie man Gärten anlegt und wie man wunderschöne Bilder mit ganz tollen Farben malt. Sofort machten sich alle an die Arbeit und es wurde ein wirklich tolles, ein ganz, ganz tolles Waldwichteldorf. Es war auch das einzige im Wald. Denn alle anderen Wichtel lebten weiterhin in ihren Baumhöhlen. Mù und Danny trafen sich immer wieder und wurden sehr gute Freunde. Und auch der Baumdrache war oft bei ihren Ausflügen mit dabei und so erlebten sie gemeinsam viele schöne Abenteuer. |
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